Moderne Therapie-Konzepte für fast jede Frau

Moderne Therapie-Konzepte für fast jede Frau

Bei Wechseljahresbeschwerden lohnt sich der Weg zum Frauenarzt

Neun von zehn Frauen leiden unter den Wechseljahren. So das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der GfK unter 285 Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.1 Am stärksten machen den Betroffenen Hitzewallungen und Schweißausbrüche zu schaffen. Diese sind durch den kontinuierlichen Rückgang des Hormons Östrogen bedingt und lassen sich mithilfe der modernen Medizin wirkungsvoll lindern. Transdermale Therapie-Konzepte belasten die Leber bis zu 50-mal weniger und erhöhen auch nicht das Thrombose-Risiko. Daher kann die Anwendung von Hormonen über die Haut auch für Frauen eine Option sein, die etwa aufgrund von Übergewicht oder Vorerkrankungen keine Hormontabletten einnehmen dürfen.

Keine Frau kommt um die Wechseljahre herum. Und bei den meisten beginnt die Phase des hormonellen Umbruches sogar noch vor dem 50. Lebensjahr.1 Für den Großteil der Frauen ist das Klimakterium mit all seinen Begleiterscheinungen wahrlich kein Zuckerschlecken: Neun von zehn Frauen berichten, dass sie unter den Auswirkungen leiden1, 70 bis 80 Prozent aller Betroffenen spüren diese am ganzen Körper.2 Die meisten Frauen (61,2 Prozent1) empfinden Hitzewallungen als das am stärksten belastende Symptom, bei denen sich typischerweise eine unangenehme Wärme wie eine heiße Welle von der Brust über die Arme bis in den Kopf ausbreitet. Besonders peinlich ist dies für die Betroffenen in der Öffentlichkeit wie etwa im Büro oder in der Bahn. Hitzewallungen sind mit 65,4 Prozent1 der häufigste Grund dafür, dass klimakterische Frauen sich für eine Hormontherapie entscheiden.

Östrogen-Rückgang verantwortlich für Hitzewallungen

Hitzewallungen entstehen durch die allmählich nachlassende Produktion von Östrogen. Durch den hormonellen Rückgang gerät das Temperaturzentrum im Gehirn durcheinander: Der sogenannte thermoneutrale Temperaturbereich – eine Körpertemperatur, bei der man weder schwitzt noch friert – ist bei Frauen im Klimakterium aufgehoben. Stattdessen nimmt ihr Körper eine minimal erhöhte Temperatur an, bei der sich die Blutgefäße etwas weiter stellen. So gelangt mehr Blut an die Oberfläche der leicht höher temperierten Haut, was von den betroffenen Frauen als plötzlicher Hitzeschub wahrgenommen wird.

So lange leiden Frauen unter der fliegenden Hitze

Eine aktuelle Studie3 der Wake Forest School of Medicine in North Carolina an 3.302 Frauen mit Wechseljahresbeschwerden befasste sich mit der Frage, wie lange es während der Wechseljahre zu Hitzewallungen kommt. Die Dauer liegt demnach bei durchschnittlich 7,4 Jahren – davon 4,5 Jahre nach der letzten Menstruation. Am längsten sind Frauen betroffen, die die fliegende Hitze als eines der ersten Wechseljahressymptome schon vor oder zu Beginn der Wechseljahre an sich wahrnahmen: Sie leiden im Schnitt 11,8 Jahre an den unangenehmen Hitzeschüben. Für sie lohnt es sich ganz besonders, frühzeitig gemeinsam mit ihrem Frauenarzt nach einer Möglichkeit zur Linderung der Beschwerden zu suchen.

Hormone bringen das Temperaturzentrum wieder in Takt

Die effektivste Methode, um die gestörte Thermoregulation zu normalisieren, ist es, dem Körper mithilfe einer niedrigst dosierten Hormonersatztherapie (HRT) die fehlenden Hormone zuzuführen. Immer öfter verschreiben Frauenärzte hierbei transdermale Therapieformen. Mit einem Östradiol-Gel im praktischen Pumpspender lässt sich die individuell benötigte niedrigste Dosis flexibel anpassen. Das Gel mit bioidentischem Östradiol wird unsichtbar auf die Haut aufgetragen und zieht rasch ein. So wird das Hormon auf besonders schonende Weise vom Körper aufgenommen: Wie eine aktuelle Studie zeigt, wird die Leber durch die Anwendung über die Haut etwa 50-mal weniger belastet als durch die Einnahme von Hormontabletten.4 Anders als bei der Einnahme von Tabletten kommt es auf diese Weise auch nicht zur erhöhten Produktion von Gerinnungsfaktoren, die das Thrombose-Risiko ansteigen lassen. Daher kann eine transdermale Hormontherapie auch für Frauen mit gesundheitlichen Risiken wie Übergewicht oder erhöhter Thrombose-Neigung eine Option sein.

Progesteron schützt die Gebärmutter und fördert den Schlaf

Um die Gebärmutterschleimhaut vor unkontrollierten Blutungen und übermäßigem Wachstum zu schützen, bekommen Frauen mit erhaltener Gebärmutter im Rahmen einer Hormontherapie nicht nur Östrogene, sondern auch Gestagene. Die meisten Frauenärzte verordnen dabei bevorzugt naturidentisches mikronisiertes Progesteron aus pflanzlichen Wirksubstanzen wie dem Diosgenin der Yamswurzel. Bioidentisches Progesteron entspricht exakt dem natürlichen Gelbkörperhormon des Körpers. Es ist gut verträglich, beeinflusst nicht die Blutfettwerte und hat einen leicht entwässernden Effekt. Oral angewandtes Progesteron kann beruhigend und angstlösend wirken. Abends eingenommen, fördert es obendrein die gute Nachtruhe5 – ein mehr als willkommener Nebeneffekt, da sich jede zweite Frau (50,6 Prozent)1 auch deshalb für eine Hormontherapie entscheidet, um wechseljahresbedingte Ein- und Durchschlafstörungen zu lindern.

Quellen:

  1. GfK-Omnibusbefragung zu Wechseljahresbeschwerden unter 285 Frauen zwischen 50 und 60 Jahren (September bis Oktober 2015)
  2. Weidener K, Rauchfuß M, Neises M: Leitfaden Psychosomatische Frauenheilkunde, Deutscher Ärzte-Verlag 2012, 157-164
  3. „Hot Flashes, Night Sweats Last for 7+ Years in Many Midlife Women“, Nance E. Avis, Ph.D.; JAMA Intern. Med. 2015; 175(4): 521-539
  4. de Lauzon-Guillain B et al.: Diabetologica 2009;52(10):2092-2100
  5. Fortbildungskongress der Frauenärztlichen Bundesakademie 2015, Düsseldorf