Wie Frauen die Wechseljahre erleben

Wie Frauen die Wechseljahre erleben

Aktuelle Umfrage: Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind am schlimmsten

Mit Anfang 40 glaubt man es noch in weiter Ferne. Doch plötzlich steckt man mittendrin! Ob schon mit 45 oder erst mit 54 – das Klimakterium macht vor keiner Frau halt. Wann und wie Frauen hierzulande den Beginn der Wechseljahre erleben und unter welchen Beschwerden sie dabei subjektiv am meisten leiden, ermittelte eine aktuelle GfK-Umfrage unter 285 Frauen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.1

Bei den meisten Frauen geht es mit dem Klimakterium relativ früh los: So gaben rund 43 Prozent an, im Alter zwischen 45 und 49 Jahren die ersten Anzeichen der Wechseljahre verspürt zu haben. Bei rund 30 Prozent war dies erst später, im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, der Fall.

Hitzewallungen sind meist das erste Symptom

Die ersten Anzeichen sind der aktuellen GfK-Umfrage zufolge von Frau zu Frau unterschiedlich, oft treffen auch mehrere zusammen: Jede Dritte (68,2 Prozent) berichtete, dass sich der hormonelle Umbruch als erstes mit Hitzewallungen bemerkbar machte, bei jeder Zweiten (52,8 Prozent) waren Schweißausbrüche mit das erste Wechseljahressymptom. Zudem bemerkte knapp die Hälfte der Frauen (49,2 Prozent) eine unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutung. Bei fast der Hälfte aller Frauen (47,8 Prozent) traten außerdem zu Beginn des Klimakteriums Ein- und Durchschlafstörungen auf, bei rund 40 Prozent auch Stimmungsschwankungen.

An die Wechseljahre denken viele zunächst nicht

Die Wechseljahre sind für Frauen mittleren Alters offenbar so lange kein Thema bis die Symptome immer wiederkehren und als anhaltende Beschwerden den Alltag belasten. Wie die Umfrage zeigte, brachten viele Frauen (29,4 Prozent) erstmals auftretende Anzeichen zunächst überhaupt nicht oder nicht sofort mit den Wechseljahren in Verbindung, 46 Prozent der Befragten vermuteten immerhin einen Zusammenhang. Dass die Wechseljahre für Frauen tatsächlich erst dann eine Rolle spielen, wenn sie sich mit Beschwerden bemerkbar machen, zeigt ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Demnach wusste jede zweite Frau angesichts der ersten Symptome überhaupt nicht, was die neue Lebensphase mit sich bringt und wie sie ihre eigenen Gefühle einordnen soll. Jede dritte Frau (30,5 Prozent) achtete nicht darauf, was sie zu diesem Zeitpunkt dachte oder fühlte. 15 Prozent der befragten Frauen freuten sich darüber, bald nicht mehr an Verhütung denken zu müssen.

Besonders lästig: Fliegende Hitze und Schweißausbrüche

Ist das Klimakterium schließlich in vollem Gange, empfinden die meisten Frauen dies jedoch als große Belastung. Rund 90 Prozent der Befragten gaben an, unter den Wechseljahren zu leiden. Geht es um die Frage, welche Begleiterscheinungen der Wechseljahre für Frauen besonders unangenehm sind, ist das subjektive Empfinden ganz unterschiedlich: Für rund 62 Prozent der klimakterischen Frauen sind die mit dem hormonellen Umbruch einhergehenden Hitzewallungen besonders unangenehm, rund 46 Prozent empfinden klimakterische Schweißausbrüche als sehr störend. Rund 35 Prozent der Frauen leiden unter Schlafstörungen und rund 30 Prozent fühlen sich durch extreme Stimmungsschwankungen in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt.

Hormontherapie meist auf Anraten des Frauenarztes

So groß die Zahl derer ist, die unter den Begleiterscheinungen der Wechseljahre leiden, so gering ist mit rund sechs Prozent der Anteil der Frauen, die tatsächlich aktiv etwas dagegen unternehmen, sich einer Hormontherapie (HRT) unterziehen oder eine solche planen (6,4 Prozent). 61,4 Prozent der Frauen, die sich zum Zeitpunkt der Befragung in einer Hormontherapie befanden oder diese planen, folgen damit der Empfehlung ihres Frauenarztes. Ihre Beweggründe für die Entscheidung zur HRT sind meist gesundheitlich orientiert. 40,8 Prozent der Befürworterinnen sind davon überzeugt, dass eine Hormontherapie starke Wechseljahressymptome zuverlässig lindert – 21,5 Prozent meinen, dass die Anwendung von Hormonen sogar die Gesundheit schützt, indem beispielsweise der Entstehung von Osteoporose vorgebeugt wird.

Zuverlässige Linderung von Wechseljahresbeschwerden

Rund ein Viertel der Frauen, die zum Zeitpunkt der Befragung eine Hormontherapie durchführten, begann diese aufgrund starken Leidensdrucks. So erhofften sich 65,4 Prozent eine spürbare Linderung ihrer Hitzewallungen, 56,3 Prozent wünschten sich einen Rückgang ihrer Schweißausbrüche. 51,1 Prozent wollten Stimmungsschwankungen, 40 Prozent depressive Verstimmungen und 50,6 Prozent Schlafstörungen in den Griff bekommen.

Der Frauenarzt hilft mit Rat und Tat

Bei allen Fragen zum Thema Wechseljahre ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner. Als Arzt der Frau, der die Patientin oft schon viele Jahre kennt, zieht er ihre medizinische Vorgeschichte in Betracht, wägt ab und empfiehlt die individuell am besten geeignete Therapie zur wirkungsvollen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Ein offenes Gespräch lohnt sich! Was viele Frauen nicht wissen: Eine Chance zur Hormonsubstitution haben heute auch eine Reihe von Patientinnen mit Wechseljahressymptomen, die beispielsweise an Übergewicht leiden oder ein erhöhtes Thrombose-Risiko aufweisen. Denn durch die Anwendung von Östrogen über die Haut wird die Leber etwa 50-fach weniger belastet2 und das Thromboserisiko nicht signifikant erhöht. Die transdermale Hormontherapie wird daher immer häufiger bevorzugt.

Quellen:

  1. GfK-Omnibusbefragung zu Wechseljahresbeschwerden unter 285 Frauen zwischen 50 und 60 Jahren (September bis Oktober 2015)
  2. de Lauzon-Guillain B et al.: Diabetologica 2009;52(10):2092-2100