Selbstfürsorge, Schlafhygiene, Stressmanagement
Es ist wohl das Gefühl, das am wenigsten zu greifen ist und in wissenschaftlichen Studien kaum auftaucht: Zufriedenheit mit dem eigenen Leben. Aber genau dieses tiefe Glück ist einer der entscheidenden Schlüssel, um entspannter und erfolgreicher mit Wechseljahresproblemen umzugehen, so Hormonspezialisten und Gynäkologen bei der Jahrestagung der Deutschen Menopause Gesellschaft (DMG) in Frankfurt.
Soziale Kontakte machen das Leben nicht nur schön, sondern stärken auch das Selbstwertgefühl. Deshalb ist es so wichtig, sie konsequent zu pflegen. Zum Beispiel bei gemeinsamen Café-, Kino- oder Ausstellungsbesuchen oder ausgiebigen Telefonaten mit Freunden und Bekannten. Zudem ist es wichtig, die eigenen Leistungen, Talente, Erfolge und Überzeugungen wertzuschätzen. Auch die erfolgreiche Verwirklichung der eigenen Ziele und ein konsequentes Stressmanagement tragen zur Lebenszufriedenheit maßgeblich bei. Dazu gehört unter anderem, bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben die übergeordneten Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und obendrein noch genügend „Me-time“, also Zeit für sich selbst zu haben. Denn Entspannung ist für ein glückliches und zufriedenes Leben genauso wichtig wie erholsamer Schlaf.
Schlaf – in den Wechseljahren oft nur ein Wunschtraum
Sieben bis acht Stunden pro Nacht1 sollte man bis ins hohe Alter schlafen. Das Problem in und nach den Wechseljahren: Oft ist der Schlaf beeinträchtigt. Auch nächtliche Hitzewallungen, unter denen viele Frauen in den Wechseljahren leiden, sind Gift für die gesunde Nachtruhe. Plötzlich wacht man auf – nass geschwitzt, fröstelnd und zitternd. Und das oft mehrmals pro Nacht. Doch Müdigkeit ist nicht das einzige Problem, das Schlafstörungen im Klimakterium mit sich bringen.
Schlafstörungen unbedingt ernst nehmen
Wie man heute weiß, können Schlafstörungen die Entstehung von Plaques an den Blutgefäßen begünstigen. Deren Innenwände verdicken sich, verlieren ihre Elastizität2 und behindern den Blutstrom. Auch zu atherosklerotischen Veränderungen an den Halsschlagadern3 kann es kommen. Das legt den Grundstein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Daher ist es wichtig, den gestörten Schlaf in den Wechseljahren zu verbessern. Neben einem entspannten, zufriedenen Lebensstil können auch ganz praktische Maßnahmen dabei helfen. Einige Beispiele: Kein Kaffee mehr nach 15 Uhr, eine kühl temperierte Schlafumgebung und feste Schlafenszeiten.
Hormonersatztherapie schenkt eine gute Nacht
Auch eine Hormonersatztherapie, die vom Frauenarzt zur Linderung von Wechseljahressymptomen verordnet wird, wirkt sich positiv auf den Schlaf aus. Eine aktuelle Studie der renommierten Mayo Clinic4 zeigt, dass vor allem transdermales Östrogen (wie Gynokadin® Dosiergel) vorteilhaft für einen gesunden Schlaf ist. Denn der Wirkstoff wird 24 Stunden lang konstant ins Blut abgegeben – auch nachts. Schlaffördernd wirkt auch natürliches Progesteron (wie Utrogest®). Es beruhigt, schenkt erholsame Nächte, jedoch ohne Hangover und Konzentrationsschwierigkeiten am nächsten Morgen.5,6
Weitere Informationen unter www.wechseljahre-verstehen.de und www.hormontherapie-wechseljahre.de
Quellen:
- Hirshkowitz et al., Sleep Health 2015, Volume 1, Issue 1, Pages 40-43; doi: https://doi.org/10.1016/j.sleh.2014.12.010
- https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/herzinfarkt/article/931265/ wechseljahre-schlechter-schlaf-riskant-gefaesse.html
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28364498
- Cintron D et al. Menopause. 2018 Feb;25(2):145-153. DOI: 10.1097/GME.0000000000000971
- Schüssler P et al. Psychoneuroendocrinology. 2008 Sep; 33(8): 1124-31
- Caufriez et al. Progesterone Prevents Sleep Disturbances and Modulates GH, TSH, and Melatonin Secretion in Postmenopausal Women. J Clin Endocrinol. 2011; 96(4): E614-23.
Quelle: Symposium „Hart aber herzlich“ im Rahmen der DMG-Jahrestagung, 23. November 2018, Frankfurt/Main. Veranstalter: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin (ehemals DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin)
