Welche für wen? - Durchblick im Pillen-Dschungel

Welche für wen? – Durchblick im Pillen-Dschungel

55 Jahre ist es her, dass die erste Antibabypille auf den Markt kam. Nach nur anfänglicher Zurückhaltung boomt die orale Empfängnisverhütung seit Mitte der 60er Jahre.1 Auch heute schützen sich bundesweit rund sechs bis sieben Millionen Frauen mit der „Pille“ vor einer ungewollten Schwangerschaft.1 Für die individuellen Bedürfnisse von Frauen gibt es in Deutschland mittlerweile rund 60 Präparate mit unterschiedlicher Dosierung, verschiedenen Wirkstoffen sowie verschiedensten Partialwirkungen.2 Daher fällt es nicht leicht, im „Pillen-Dschungel“ den Überblick zu behalten.

Laut Techniker Krankenkasse (TK) verhüten über 70 Prozent der weiblichen Versicherten im Alter von 19 Jahren mit einem hormonellen oralen Kontrazeptivum.1
Etwa 90 Prozent der rund 60 in Deutschland zugelassenen Antibabypillen sind sogenannte Mikropillen. Anders als Minipillen, die nur ein Gestagen enthalten, bestehen Mikropillen aus der Kombination eines Östrogens und eines Gestagens. Die quasi „doppelte“ empfängnisverhütende Wirkung beruht zum einen auf der Hemmung des Follikelwachstums durch die Östrogen-Komponente und zum anderen auf der Hemmung des Eisprungs und der Verdickung des Zervix-Sekrets durch ein synthetisch hergestelltes Gestagen. Mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 gilt die kombinierte Mikropille als sicherer als die Mini-Pille (0,5 bis 3). Die meisten Präparate werden täglich über 21 Tage eingenommen, dann folgt ein siebentägiges einnahmefreies Intervall, in dem es zur Entzugsblutung kommt. In fast allen Mikropillen ist als Östrogen Ethinylestradiol in niedriger Dosierung – in der Regel 20 bis 30 µg – enthalten.

Gestagene machen den Unterschied
Da die Östrogen-Komponente der meisten oralen Kontrazeptiva überwiegend identisch ist, machen die enthaltenen Gestagene den wesentlichen Unterschied zwischen den einzelnen Präparaten aus. Denn neben der empfängnisverhütenden Wirkung bringen die verschiedenen Gestagene unterschiedlichen therapeutischen Nutzen mit sich. Diese sogenannten Partialwirkungen kommen den individuellen Bedürfnissen von Frauen entgegen. Chlormadinonacetat und Dienogest etwa gelten als besonders vorteilhaft bei Problemen mit Haut und Haaren. Levonorgestrel wird dagegen als besonders sicher im Hinblick auf das Thrombose-Risiko eingestuft und daher von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ausdrücklich empfohlen.3

Pillen-Generation: Was ist das?
Je nach dem Zeitpunkt ihrer Entwicklung und Vermarktung werden hormonelle orale Kontrazeptiva als Pillen der ersten, zweiten, dritten oder vierten Generation bezeichnet. Die Pille der ersten Generation war eine regelrechte „Hormonbombe“ und enthielt so viel Östrogen wie heute eine ganze Monatspackung.1 Pillen der zweiten Generation enthielten Östrogen nur noch im Mikrogramm-Bereich sowie in aller Regel Levonorgestrel als Gestagen-Komponente. Als Pillen der dritten und vierten Generation bezeichnet man Kontrazeptiva mit neu entwickelten Gestagenen wie Gestoden, Desogestrel und Drospirenon. Experten zufolge haben sich in puncto Gefäßsicherheit vor allem Präparate der zweiten Generation mit Levonorgestrel bewährt.

Gute Beratung und eigene Information
Bei der Wahl des Präparates spielt vor allem die persönliche Beratung durch den Frauenarzt eine bedeutende Rolle. Da die Pille als rezeptpflichtiges Medikament vom Arzt verordnet werden muss, ist der Gynäkologe für Frauen und Mädchen der direkte Ansprechpartner. Dennoch sollte man sich beim Thema Empfängnisverhütung auch selbst über die verschiedenen Möglichkeiten zur hormonellen oralen Kontrazeption informieren. Gute Möglichkeiten hierfür bieten etwa www.schoen-sicher.de.

Diese Fragen stellt der Arzt
Wer plant, mit der Pille zu verhüten, sollte sich auf das Arztgespräch gut vorbereiten. Um das geeignete Präparat zu ermitteln, stellt der Gynäkologe eine Reihe von Fragen. Zur eigenen Gesundheit – etwa Erkrankungen wie Thrombose, Migräne, Krebs oder die Neigung zu Durchfall und Erbrechen – aber auch zur Herkunftsfamilie. Über Todesursachen im engsten Familienkreis, das Vorkommen von Brustkrebs und anderen Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Thrombosen – sollte man deshalb Auskunft geben können.

Hintergrundinformation
Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin (ehemals DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin) steht als führender Hersteller von Hormonpräparaten für höchste Qualität und Sicherheit. Ein breites Portfolio an oralen Kontrazeptiva bietet Frauen die Möglichkeit einer an ihre persönlichen Bedürfnisse angepassten Empfängnisverhütung.

Quellen:

  1. Techniker Krankenkasse: Pillen-Report, 2015
  2. http://www.risiko-pille.de
  3. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Bei der Verschreibung von kombinierten hormonalen Kontrazeptiva sollte das Risiko für thromboembolische Ereignisse berücksichtigt werden. Deutsches Ärzteblatt. 2014; 111 (37): A1533–34.