Wechseljahre: Das Herz im Blick

Wechseljahre: Das Herz im Blick

Am 8. März 2024 ist Internationaler Frauentag 

Berlin, 06.03.2024 – Frauenherzen schlagen anders“ — immer mehr rücken die Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Fokus. Am Internationalen Weltfrauentag möchte der Hormonspezialist Besins Healthcare Germany die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen Auswirkungen lenken, die die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren für die Herzgesundheit von Frauen mit sich bringen. Zugleich werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich dem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in dieser Lebensphase wirksam gegensteuern lässt.  

Herzschutz und -stärkung sollten jedem Menschen in jedem Alter sprichwörtlich am Herzen liegen. In der Zeit um die Wechseljahre gewinnt die „Fürsorge“ für das Herz jedoch noch einmal eine neue, besondere Bedeutung. Denn durch den entstehenden Mangel des Hormons Östrogen, das die Blutgefäße fit hält und somit einen natürlichen Schutz bietet, steigt die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.1-3 Darüber hinaus steigt in den Wechseljahren das Risiko für erhöhten Blutdruck und Stoffwechselveränderungen wie Diabetes Typ 2. Auch eine Gewichtszunahme und Veränderung der Fettverteilung im Körper spielen eine Rolle: Das Fett verlagert sich im Alter von Po, Oberschenkel und Hüften („Birnen-Typ“; weibliches Fettverteilungsmuster) auf den Bauchbereich („Apfel-Typ“; männliches Fettverteilungsmuster).4 Das alles führt in der Summe dazu, dass die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall nach den Wechseljahren ansteigt2 und nach wie vor Todesursache Nummer Eins bei Frauen in Deutschland sind.1 

Deutlich seltener Herzkrankheiten, wenn Hormonersatztherapie früh begonnen und über die Haut genommen wird  

Eine Hormonersatztherapie (HRT) mit bioidentischen, also körpereigenen Hormonen, hilft, den in den Wechseljahren entstehenden Hormonmangel auszugleichen. Die HRT gilt in verschiedenen Leitlinien als die wirksamste Behandlung von vasomotorischen Symptomen (VMS).7-9 Zudem wirkt sie vielen anderen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen, die mit einem Östrogenmangel zusammenhängen: Durch eine HRT können das Körpergewicht stabilisiert10-12 und die Umverteilung des Körperfetts hin zum ungünstigen „Apfel-Typ“ mit vermehrtem Bauchfett reduziert bzw. aufgehalten werden.10 Auch das Risiko für die Entwicklung eines Diabetes Typ 2 lässt sich senken.13, 14  Für die „herzschützende“ Wirkung scheint zudem der frühzeitige Beginn einer HRT wichtig zu sein: So waren gefährliche Ablagerungen von Fett und Kalk in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) deutlich vermindert, wenn Frauen bereits kurz nach der Menopause, also nach der letzten Regelblutung, mit einer HRT begonnen hatten.15 Und auch Verengungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung; KHK) und Todesfälle traten seltener auf, wenn mit einer HRT weniger als zehn Jahre nach Eintritt der Menopause oder im Alter unter 60 Jahren angefangen wurde.16 Zusätzliche Vorteile für die Herzgesundheit bietet die transdermale HRT, bei der das Hormon Estradiol über die Haut aufgenommen wird, beispielsweise mit einem Estradiol-Dosiergel oder mit Pflastern. Eine Studie zeigte: das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse und für venöse Thromboembolien war unter einer transdermalen HRT im Vergleich zur Einnahme von Estradiol in Tablettenform deutlich geringer.17  

Fazit: Aufgrund der hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren sollte die Gesundheit von Frauen in dieser Lebensphase sprichwörtlich ein besonderes „Herzensanliegen“ sein.  

Dabei gilt es, für das Thema verstärkt zu sensibilisieren, Risikofaktoren in den Blick zu nehmen und zu behandeln, sowie die für das Herz vorteilhafte Wirkung einer frühzeitig begonnenen Hormonersatztherapie zu berücksichtigen.   

Quellen:

  1. Deutsche Herzstiftung: Koronare Herzkrankheit und Herzschwäche – was ist bei Frauen anders? Sonderdruck, Stand Februar 2022.
  2. Sudano I et al. J. Gynäkol. EndokrinolCH 2023; 26: 59-66.
  3. Mikkola TS et al. Climacteric 2017; 20: 5-10.
  4. Greendale GA et al. JCI Insight 2019; 4: e124865. 
  5. El Khoudary SR et al. Circulation 2020; 142: e506-e532.
  6. Thurston RC et al. J Am Heart Assoc 2021;10: e017416.
  7. Peri- and Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. Leitlinie der DGGG, SGGG und OEGGG (S3-Level, AWMF-Registernr. 015-062, Stand Januar 2020).
  8. The 2022 hormone therapy position statement of The North American Menopause Society (NAMS). Menopause 2022; 29: 767-794.
  9. Genazzani AR et al. J Gynaecol Obstet 2024; 164: 516-53.
  10. Moser M, Stute P. Gyn Endo 2014; 12: 183-185.
  11. Davis SR et al. Climacteric 2012; 15: 419-29.
  12. Coquoz A et al. Climacteric 2019; 22: 148-161.
  13. Salpeter SR et al. Diabetes Obes Metab 2006; 8: 538-54.
  14. Mauvais-Jarvis F et al. Endocr Rev 2017; 38: 173-188.
  15. Hodis HN et al. N Engl J Med. 2016; 374: 1221-31.
  16. Boardman HMP et al. Cochrane Database Syst Rev 2015;3:CD00222.
  17. Simon JA et al. Menopause 2016; 23: 600-10.