Die Wechseljahre sind durch hormonelle Veränderungen gekennzeichnet, die jedoch nicht von heute auf morgen eintreten. Ein schleichender Prozess, der sich in diesen Phasen vollzieht:
Die Prämenopause sind die fruchtbaren Jahre vor dem Beginn der Wechseljahre. Am Ende der Prämenopause – mit rund 40 bis 45 Jahren – beginnt die Funktion der Eierstöcke langsam nachzulassen. In der Folge sinkt zuerst die Progesteronkonzentration im Körper, während der Östrogenspiegel noch gleich bleibt. Die späte Prämenopause ist für viele Frauen durch Beschwerden vor der Menstruation gekennzeichnet, wie Brustschmerzen und Stimmungsschwankungen. Zudem kann es – bei Frauen, die nicht die Pille nehmen – zu ersten Zyklusunregelmäßigkeiten kommen, den Vorboten der bevorstehenden Wechseljahre.
Die Perimenopause, etwa vier Jahre vor bis zu einem Jahr nach der letzten Regelblutung, stellt die eigentlichen Wechseljahre dar. Währenddessen lässt die Produktion von Östrogenen immer mehr nach, der Östrogenspiegel schwankt und die Menstruationszyklen werden unregelmäßig bis die Regelblutung schließlich völlig ausbleibt. Bei der letzten Menstruationsblutung sind Frauen im Schnitt 51 Jahre alt.
In der Postmenopause erreichen Östrogen- und Progesteron-Produktion ihren Tiefpunkt. Sie beginnt mit der letzten Menstruationsblutung. Mit Ende der hormonellen Umstellung enden Wechseljahresbeschwerden jedoch nicht. Sie können über Jahre weiterbestehen oder auch erst in dieser Phase beginnen. Bei etwa einem Drittel aller Frauen sind die Wechseljahresbeschwerden stark ausgeprägt, bei einem weiteren Drittel mittelschwer, an den restlichen Frauen geht diese Lebensphase quasi unbemerkt vorbei. In der „Study of Women’s Health Across the Nation (SWAN)“ wurden die Daten von 3.300 Frauen analysiert. Sie ergab, dass Frauen im Schnitt 7,4 Jahre unter Beschwerden leiden – am häufigsten unter Hitzewallungen und Nachtschweiß. Die Symptome hielten durchschnittlich 11,8 Jahre an, wenn sie bereits in der Prämenopause einsetzten. Bei Frauen, die erst in der Postmenopause unter Beschwerden litten, hielten sie dagegen nur durchschnittlich drei bis vier Jahre an.
Beschwerden nicht erdulden, sondern handeln
Die Lebensqualität muss währenddessen jedoch nicht leiden, denn Wechseljahresbeschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen lassen sich mit einer Hormonersatztherapie wirksam behandeln. Dabei werden dem Körper lediglich die Hormone zugeführt, die er selbst nicht mehr produzieren kann. Die transdermale Anwendung von Östrogen, etwa in Form eines Östradiol-Dosiergels (wie Gynokadin®Dosiergel) belastet nicht die Leber. Dadurch wird auch das Thromboserisiko nicht oder nur sehr geringfügig erhöht.1
Quellen
1Vinogradova Y et al. Use of hormone replacement therapy and risk of venous thromboembolism: nested case-control studies using the QResearch and CPRD databases. Nov. 2018, BMJ 2019;364:k48101