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„T4DM“ („Testosterone for Diabetes Mellitus“) nennt sich die vor kur­zem veröffentlichte australische Studie, die einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Sexualhormon Testosteron und Diabetes mellitus Typ 2 unter­suchte. Das Ergebnis: Mit einer Testosteron-Therapie, wie sie eigentlich zur Behand­lung eines Testosteronmangels eingesetzt wird, kann man die Entstehung eines Diabe­tes verhindern oder bei kürzlich diagnostizierten Männern wieder rückgängig machen. Die Studie zeigt auch, wie wichtig es gerade für Männer mit Diabetes Typ 2 oder seiner Vorstufe Prädiabetes ist, auf ihren Testosteronspiegel zu achten. Liegt dieser nämlich dauerhaft unter dem Nor­malwert und verursacht Beschwerden, kann eine vom Arzt ver­ordnete Testo­steron-The­rapie Linderung verschaffen. Dazu werden zum Beispiel täg­lich auf die Haut aufzutra­gende Testosteron-Gele oder Testosteron-Spritzen verwendet.

Testosteron ist allgemein als das „Männlichkeitshormon“ bekannt. Es fördert bei Männern un­ter an­derem das Muskel- und Bartwachstum, steigert die Antriebskraft sowie die sexuelle Lust und wird für die Erektion benötigt. Insbesondere bei Männern ab etwa 60 Jahren kann es zu einem Testosteronmangel kommen – vor allem wenn sie unter weiteren Begleiterkrankungen leiden. In selteneren Fällen tritt der Mangel auch schon in jüngeren Jahren auf. Typischerweise entwickeln die Betroffenen Beschwerden wie sexuelle Unlust, Potenzstörungen, Rückgang der Muskel­masse und Zunahme des Bauchfetts, aber auch Antriebslosigkeit, Stim­mungsschwan­kun­gen, Schlafstörungen oder Depressio­nen. Medizinisch spricht man von einem sogenann­ten männlichen Hypo­gonadismus.

Ein Effekt, den auch viele Ärzte nicht kennen

Der Mangel an dem Sexualhormon Testosteron verursacht aber nicht nur die oben genannten, typischen Symptome. Testosteron hat auch Auswirkungen auf den Stoffwechsel – es ist „me­tabolisch aktiv“. Deshalb können zu niedrige Testosteronspiegel im Blut Übergewicht und krankhafte Fettsucht (Adipositas) begünstigen und sogar verstärken. Da im Fettgewebe Bo­tenstoffe gebildet werden, die die Testosteron-Produktion im Körper hemmen, führt eine Adi­positas selbst auch zu niedrigen Tes­tosteronspiegeln. Es existiert also ein Wechselspiel zwi­schen Testosteron und dem Fett­stoffwech­sel, das wissenschaftlich belegt ist, das aber sogar bei Ärzten oft wenig be­kannt ist. Eine Adipositas geht wiederum häufig mit weiteren Erkran­kungen einher – hierzu zählt der Diabetes Typ 2.

Im Rahmen der T4DM-Studie fanden Ärzte und Wissenschaftler nun heraus, dass eine The­rapie mit Testosteron die Entstehung eines Diabetes Typ 2 bei Männern mit tendenziell nied­rigen Testosteronspiegeln (erniedrigt oder im unteren Normbereich) verhindern kann. Die Er­gebnisse der Untersuchung waren der wissen­schaftli­chen Gemeinschaft so wichtig, dass sie in einer der renommiertesten medizini­schen Fachzeit­schriften veröffentlicht wurden (New Eng­land Journal of Medicine). In die Un­tersuchung wur­den Männer eingeschlossen, die einen Ge­samt-Tes­tosteronspiegel  <= 14 nmol/l aufwiesen (12,1 nmol/l gilt laut aktueller urologischer Leit­linien als unterer Grenzwert des Normbereiches) und entweder vor kurzem mit Diabetes Typ 2 diagnostiziert worden waren oder an Prädiabetes litten (Vorstufe von Diabetes Typ 2). Nach dem Zufallsprinzip erhielten sie zwei Jahre lang alle drei Monate entweder eine Testosteron-Spritze oder ein Scheinmedikament ohne Wirkstoff (Placebo). Zu­sätzlich er­folgte bei allen Stu­dienteilnehmern eine Lebensstiländerung nach dem „Weight Watcher“-Prin­zip. Nach der zwei­jährigen Studienzeit war der Anteil an Männern mit Diabetes Typ 2 in der Testosteron-Gruppe signifikant niedriger als in der Placebo-Gruppe (12 % versus 21 %). Bei über der Hälfte der mit Testosteron Behandelten normalisierte sich der Blutzucker sogar vollständig (52 % versus 43 % in der Placebo-Gruppe). Der „anti-diabe­tische“ Effekt war dabei genauso gut oder sogar größer als bei oraler Einnahme von etablierten Medikamenten gegen Diabetes (Metformin-Tabletten), konstatierten die Studien-Autoren.

Männer sollten auf typische Symptome achten und diese beim Arzt abklären

Bei folgenden typischen Be­schwerden eines Testosteronmangels sollte man(n) hellhörig wer­den:

  • Vermindertes sexuelles Verlangen und Potenzstö­rungen

  • Ab­nahme von Muskelmasse und -kraft

  • Zunahme von Körperfett, v. a. in der Bauchregion („Bierbauch“)

  • Antriebslosigkeit

  • Kon­zentrations- und Schlafstörungen

  • Stimmungsschwankungen, Depression

 

Mithilfe einer Testosteron-Therapie können die mit dem Mangel verbundenen Symptome ge­lindert bzw. beseitigt und so die Lebensqualität der betroffenen Männer wieder erhöht werden. Die neuen Ergebnisse der T4DM-Studie zeigen, dass es insbesondere für Männer mit Diabe­tes Typ 2 oder Prädiabetes (hier liegt meist eine gestörte Glucosetoleranz vor) wichtig ist, auf ihren Testosteronspiegel zu achten. Wenn Männer also unter den zuvor genannten Beschwer­den leiden, sollten sie sich bei ihrem Hausarzt oder bei einem Andrologen oder Urologen zur weiteren Abklärung vorstellen – denn ein Testosteronmangel lässt sich heutzutage gut behan­deln. Hierfür stehen verschiedene verschreibungspflichtige Präparate zur Verfügung, darunter Testosteron-Gele zum täglichen Auftragen auf die Haut. Diese sind einfach anzuwenden, las­sen sich Patienten-individuell dosieren und sind in der Regel gut verträglich.

Einen ersten Symptomcheck können Männer einfach und anonym auf dem Portal für Män­ner­gesundheit „MANN­vital“ online durchführen.

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