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Wechseljahre – eine ganzheitliche Sichtweise

Die Wechseljahre sind eine natürliche und bedeutsame Phase im Leben einer Frau, die mit umfassenden körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen einhergeht.

 

In den letzten Jahren ist die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses Thema gestiegen, da immer mehr Frauen Unterstützung bei der Bewältigung der mit den Wechseljahren verbundenen Herausforderungen suchen. Die Bedeutung dieses Übergangs wird durch die steigende Lebenserwartung und die aktive Rolle der Frauen in der Gesellschaft immer relevanter.

 

Aus unserer Sicht sind die folgenden fünf Forderungen an die Gesundheitspolitik geeignet, die Situation der betroffenen Frauen zu verbessern und die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen zu verringern.

 

  1. Aufklärung und Sensibilisierung: Es ist unerlässlich, dass die Gesundheitspolitik Maßnahmen ergreift, um die Bevölkerung über die Wechseljahre aufzuklären und zu sensibilisieren. Dies sollte nicht nur auf medizinischer Ebene geschehen, sondern auch soziale, psychologische und berufliche Aspekte berücksichtigen. Informationskampagnen können dazu beitragen, das Verständnis zu fördern und Vorurteile abzubauen. Bildungseinrichtungen, Gesundheitsdienstleister und Medien sollten zusammenarbeiten, um Aufklärungskampagnen zu initiieren, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

  2. Zugang zur Gesundheitsversorgung: Frauen in den Wechseljahren brauchen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung, die ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt. Dazu gehören regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen, der Zugang zu Fachärztinnen und -ärzten sowie eine umfassende Beratung über Therapiemöglichkeiten. Die Gesundheitspolitik sollte sicherstellen, dass diese Leistungen leicht zugänglich und für die Patientinnen kostengünstig sind.

  3. Unterstützung am Arbeitsplatz: Arbeitgeber sollten sensibilisiert werden, um Frauen in den Wechseljahren die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeitsbedingungen anzupassen. Dies könnte flexible Arbeitszeiten, den Zugang zu Ruheräumen oder andere unterstützende Maßnahmen umfassen, um den Arbeitnehmerinnen den Arbeitsalltag erträglicher zu gestalten und es ihnen zu ermöglichen, ihrer Arbeit ohne größere Beeinträchtigungen nachzugehen.

  4. Psychosoziale Unterstützung: Die Wechseljahre können Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, da hormonelle Schwankungen mit Depressionen und Angststörungen in Verbindung gebracht werden. Hier ist es wichtig, dass die betroffenen Frauen nicht nur medizinisch, sondern auch psychosozial unterstützt werden.

  5. Ärztliche Qualifikation und Vergütung: Die Lehrinhalte an den Universitäten sollten um einen endokrinologischen Schwerpunkt erweitert werden, insbesondere sollte die Facharztausbildung in Gynäkologie endokrinologische Inhalte vertiefen. Gleichzeitig müssen Gynäkologinnen und Gynäkologen für eine umfassende Beratung zu Wechseljahresbeschwerden und -therapien ausreichend honoriert werden.

     

    Insgesamt ist ein umfassender und multidisziplinärer Ansatz erforderlich, um den Herausforderungen der Wechseljahre zu begegnen. Durch gemeinsame Anstrengungen von Regierung, Gesundheitsdienstleistern, Arbeitgebern und Gesellschaft können wir sicherstellen, dass Frauen diese Lebensphase mit Selbstvertrauen und Würde erleben, gesund altern und ein produktives Mitglied der Gesellschaft bleiben können.

     

Um Frauen in den Wechseljahren die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen, halten wir ein umfassendes, von der Bundesregierung gefördertes Programm zur Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren für notwendig, vergleichbar mit den auf Wechseljahre bezogenen Aspekten der Women’s Health Strategy in Großbritannien.

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