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Endlich wieder schmerzfrei zärtlich sein

Wenn es um das sensible Thema Scheidentrockenheit geht, verstummen die meisten Frauen. Junge genauso wie ältere in den Wechseljahren. Für viele ist das Thema tabu — gegenüber dem Partner, der Freundin und auch gegenüber dem Arzt. Dabei ist die sogenannte vaginale Atrophie eigentlich ganz harmlos und mithilfe einer lokalen Östriol-Therapie schon nach rund 20 Tagen nur noch Erinnerung.

Scheidentrockenheit? Das Thema ist vielen Frauen zu intim, als dass sie anderen — und sei es auch nur dem Frauenarzt — ihr Leid klagen wollen. Dabei ist die sogenannte vaginale Atrophie nicht nur eine schmerzhafte Angelegenheit, sondern kann durchaus auch seelische Probleme und Konsequenzen für die Partnerschaft zur Folge haben. Die hormonell bedingte Rückbildung der Scheidenhaut verursacht Schmerzen beim Sex, verleidet Frauen die Lust und macht ihnen das Gefühl des Frauseins oft unbeschreiblich schwer. Sie weisen Zärtlichkeiten ihres Partners zurück und stellen damit ihre Beziehung auf eine harte Probe.

Trockene Scheide durch Hormonmangel

In den Wechseljahren belastet Scheidentrockenheit immerhin vier von zehn Frauen.1 Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher. Während typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder nächtliche Schweißausbrüche mitunter auch ohne Behandlung nach einigen Jahren ganz von allein wieder verschwinden, verschlimmern sich die Beschwerden im Urogenitalbereich mit der Zeit oft noch und bleiben auch nach dem Klimakterium bestehen. Der Grund: Die Trockenheit wird in erster Linie durch einen zu niedrigen Östrogen-Spiegel verursacht.

Hormonmangel hat hautnahe Folgen

Bei Frauen ab etwa Mitte 40 stellen die Eierstöcke ganz allmählich ihre Funktion ein und bilden immer weniger vom weiblichen Sexualhormon Östrogen. Besonders an den Östrogen-Rezeptoren in der Scheide, wird das Hormon zur Mangelware. Zellerneuerung, Durchblutung und die Bildung von Scheidensekret laufen immer mehr auf Sparflamme. Nicht nur die Zellteilung, sondern auch die Anzahl der Zellschichten in der Scheidenschleimhaut gehen zurück. Die obersten Zellschichten, das Scheidenepithel, verringern sich so von ursprünglich rund 30 auf nur noch drei bis vier Lagen. Die Scheidenhaut verliert an Elastizität und wird schlechter durchblutet. So nimmt auch die Befeuchtung in der Scheide ab. Dies führt wiederum dazu, dass die Vaginalhaut dünner und empfindlicher wird, schmerzhaft spannt und bei mechanischer Reibung, wie etwa beim Sex, einreißt.

Scheidentrockenheit betrifft auch Jüngere

Auch für jüngere Frauen ist Scheidentrockenheit kein Fremdwort: Bei ihnen können zum Beispiel während der Schwangerschaft, in der Stillzeit oder durch Pillenpräparate Hormonschwankungen auftreten. Mit der Pille werden dem Körper zwar Östrogene zugeführt — jedoch oft in so geringer Dosierung, dass die Östrogen-Rezeptoren in der Scheide nicht ausreichend versorgt werden. Und auch Frauen, die sich aufgrund starker Wechseljahresbeschwerden für eine Hormontherapie entscheiden, sind vor einer vaginalen Atrophie nicht gefeit. Wie bei ihren jüngeren Leidensgenossinnen kommt es zu Brennen und Schmerzen im Intimbereich.

Lokale Hormone können helfen

Kurzfristig können hormonfreie Befeuchtungsmittel zwar trockenheitsbedingte Beschwerden ausgleichen und etwa beim Sex das Eindringen erleichtern. Doch sie nehmen keinen Einfluss auf die hormonellen Ursachen, fördern also auch nicht die Durchblutung und Regeneration der Scheidenhaut. Eine lokale Östriol-Therapie kann helfen: Sie wirkt direkt in der Vagina und beseitigt so die Ursache der Beschwerden. Das weibliche Hormon Östriol aus der Gruppe der Östrogene kann die Beschwerden rasch und zuverlässig lindern, indem es Durchblutung, Feuchtigkeitsbildung und vor allem den Aufbau der Scheidenschleimhaut wieder ankurbelt. Die Therapie eignet sich auch für junge Patientinnen.

 

Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen

 

Eine Studie mit 436 Frauen hat gezeigt, dass Schmelzzäpfchen mit nur 0,03 mg Östriol die Beschwerden schon nach 20 Behandlungstagen deutlich bessern. 2 Die Ovula sind 17-fach niedriger dosiert als herkömmliche Präparate und entsprechen damit den Anforderungen internationaler Fachgesellschaften. Da das Hormon lokal wirkt, hat es keine unerwünschten Nebenwirkungen auf den Stoffwechsel. Zur Erhaltung und Vorsorge wird die Therapie zweimal wöchentlich mit einem Schmelzzäpfchen fortgesetzt. Bei nicht ausreichendem Therapieerfolg kann die Dosierung für weitere drei Wochen auf 0,5 mg erhöht werden. Über die individuell richtige Therapie-Maßnahme entscheidet der Frauenarzt, der die Hormon-Zäpfchen auch verschreiben muss.

Weitere Informationen gibt es unter www.wechseljahre-verstehen.de.

 

Quellen:

 

  1. CME-Fortbildung: Vulvovaginale Atrophie – diagnostische Abgrenzung und Behandlungsoptionen, Berlin, 2012
  2. Griesser H et al., Maturitas 2012;71(4):360-368
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