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Östrogen sorgt für schöne Haare, gesunde Haut und starke Knochen

Unsere Haut ist ein echtes Multitalent, schützt uns vor Viren und Bakterien, liefert Vitamin D, regelt unsere Körpertemperatur. Und prachtvolles Haar ist der Inbegriff weiblicher Schönheit und Attraktivität. Beide zusammen sind die schönste Visitenkarte einer Frau – aber auch kleine Verräter. Denn wenn es uns nicht gut geht, wird die Haut blass, das Haar stumpf. Auch Veränderungen im Hormonspiegel gehen nicht spurlos an ihnen vorbei. In den Wechseljahren wird die Haut trockener, die Fältchen nehmen zu, die Haare lichten sich.

 

Bei fast allen Prozessen in Haut, Haaren und Knochen spielen die weiblichen Sexualhormone, allen voran die Östrogene, mit die wichtigste Rolle. Sie erhöhen zum Beispiel die Fähigkeit der Haut, Wasser zu speichern, verringern die Talgproduktion, regen die Pigmentbildung in der Oberhaut an und stärken ihre Immunfunktion. Die weiblichen Hormone schützen auch das Haar und sorgen unter anderem dafür, dass es nicht zu dünn wird oder gar ausfällt.

Wie das Klimakterium unter die Haut geht

Stellen die Eierstöcke dann allmählich ihre Östrogenproduktion ein, kommt es zu Beginn der Wechseljahre oft nicht nur zu Hitzewallungen oder Schweißattacken – auch Haut und Haare verändern sich. Oft zeigen sich bei Frauen schon ab 30 erste Fältchen, weil die Haut nicht mehr ausreichend Wasser speichert und immer trockener wird. Sie erschlafft und verliert an Spannkraft. Sinkt der Östrogenspiegel weiter, bilden sich gehäuft Falten, die Haut produziert weniger Fette und verringert das Wachstum bestimmter Zelltypen. Es bilden sich weniger Kollagene, elastische Fasern und Hyaluronsäure. Das beeinflusst auch die Hautdicke: Nach der Menopause nimmt sie pro Jahr um rund ein Prozent ab, wird dünner, rauer und rissiger.

Optimale Kombi für gesunde Haut: Lichtschutz, Vitamine, Östrogene

Doch dieser Prozess kann gebremst werden: „Der Verlust von Kollagen in der Lederhaut verringert sich beispielsweise in den ersten fünf postmenopausalen Jahren um rund 30 Prozent. Eine Hormontherapie kann dem Verlust entgegenwirken“, berichteten Wissenschaftler bei dem Ärzte-Symposium ”Präventive Endokrinologie 2016” im schwäbischen Kloster Irsee. Die Zufuhr von weiblichen Hormonen mit einem Östradiol-Gel regt die Zellbildung an und steigert die Produktion von Kollagen. Dadurch wird die Haut dicker und strapazierfähiger. Allerdings spielt nicht nur das Östrogen eine Schlüsselrolle bei der Hautalterung. Auch Faktoren wie Umwelteinflüsse, Alkohol- oder Nikotinkonsum, die Gene und die Sonneneinstrahlung wirken auf sie ein. „Wichtige Basis für einen optimalen Hautschutz ist deshalb eine konsequente Anwendung von Lichtschutzcremes mit UVA- und UVB-Filtern. Und eine ausreichende Versorgung unseres größten Organs mit den Vitaminen A, C und E”, so die Experten beim Symposium.

Was man gegen weiblichen Haarausfall tun kann

Auch die Anzahl und Größe der Haarwurzeln nimmt durch den Abfall der Östrogene ab. Die Haare werden oft dünner, es kann zu diffusem Haarausfall kommen, die Achselbehaarung und Schamhaare bilden sich zurück. Unter anderem ist dafür ein Mangel an Haar-Nährstoffen wie Eisen oder Zink verantwortlich. Aber nicht nur: Denn gerade zu Beginn der Wechseljahre produziert der Körper zwar weniger Östrogen, aber immer noch Testosteron. Dadurch kann ein sogenannter androgenetischer Haarausfall (Alopezie) entstehen, der bei etwa 30 Prozent der Frauen bis zum 80. Lebensjahr auftritt. Typisch dafür ist Haarausfall im Scheitelbereich. Weichen die Stirn-Haar-Grenze und der seitliche Haaransatz in der Schläfenregion symmetrisch zurück, kann es sich dagegen lohnen, die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Wie bei der Fachtagung ausgeführt wurde, leidet rund ein Fünftel der Frauen nach der Menopause an dieser Art des Haarausfalls. Aufgrund dieser Zusammenhänge ist der Gynäkologe bei Haarausfall im Klimakterium der richtige Ansprechpartner für betroffene Frauen.

Ein Hormon-Gel verringert die Osteoporose-Gefahr

Was Haut und Haaren hilft, ist auch gut für die Knochengesundheit. Unbestritten ist den Experten zufolge, dass eine niedrig dosierte Hormonersatztherapie mit einem Östradiol-Gel dem Verlust an Knochensubstanz in den Wechseljahren und damit dem Risiko eines Bruchs, beispielsweise des Oberschenkelhalsknochens, vorbeugt. Zusätzlich braucht der Körper aber auch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3. Ein Vitamin D3-Mangel in der Perimenopause ist ein Knochenräuber – in der Postmenopause sogar ein Knochenzerstörer. Empfohlen wird deshalb die Einnahme von 1.500 IE (Internationalen Einheiten) des „Knochen-Vitamins“ D3 täglich. Dazu noch zwei bis drei Liter Wasser, um den täglichen Kalziumbedarf von 1.000 bis 1.500 mg zu decken.

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