Wenn die Brüste schmerzen und spannen

Wenn die Brüste schmerzen und spannen

Besuch beim Gynäkologen bereitet Frauensorgen meist ein schnelles Ende

Bei Brustbeschwerden machen sich Frauen oft große Sorgen. Wie eine Umfrage in rund 700 deutschen Frauenarzt-Praxen ergab, haben mehr als die Hälfte der Patientinnen (58 Prozent) Angst vor einer Krebserkrankung, wenn sie ein Spannen und Ziehen in der Brust verspüren. Dann heißt es rasch einen Frauenarzt aufsuchen. Denn glücklicherweise lässt sich dieser Verdacht mit einer Sonografie meist entkräften. Nur in zwei Prozent der Fälle muss eine Biopsie zur weiterführenden Diagnostik durchgeführt werden. Die meisten Brustbeschwerden sind gutartig und lassen sich gut behandeln.

Von Zysten bis hin zu Mastodynie und Mastopathie: Die meisten Beschwerden der Brust sind glücklicherweise gutartig. Gewissheit bietet jedoch nur ein Besuch beim Frauenarzt. Diesen sollten Frauen bei Brustschmerzen oder tastbaren Veränderungen keinesfalls aufschieben! Um nicht in Panik zu verfallen, kann eigenes Wissen aber dabei helfen, die Nerven zu beruhigen:

Zysten: Als Zysten bezeichnet man mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen im Drüsenläppchen der Brustdrüse. Diese sind tastbar und treten meist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren sowie mit Beginn der Wechseljahre auf. Die genauen Entstehungsursachen von Zysten sind nicht bekannt. Größere Zysten können Schmerzen verursachen und dann unter Umständen zur Druckentlastung punktiert werden. Zysten sind gutartig und erhöhen nicht das Risiko für Brustkrebs, dennoch sollten sie regelmäßig mittels Ultraschall kontrolliert werden.

Fibroadenome: Die gutartigen Geschwülste in der Brust fühlen sich wie ein großer, glatt begrenzter, manchmal etwas „hügeliger“ und verschiebbarer Knoten an. Sie entstehen durch die Vermehrung von Binde- und Drüsengewebe. Ist der Anteil des Bindegewebes besonders hoch, nennt man die Geschwulst Fibrom. Bei einem höheren Anteil von Drüsengewebe spricht man von einem Adenom. Fibroadenome sind gutartig und erhöhen nicht das Krebsrisiko. Besteht zum Beispiel nach dem Ultraschall der Verdacht auf ein Fibroadenom, wird häufig eine Stanzbiopsie zur histologischen Sicherung der Diagnose durchgeführt. Bestätigt sich die Diagnose, kann der Arzt ein konservatives, beobachtendes Vorgehen wählen. Nehmen Fibroadenome rasch an Größe zu oder besteht der Verdacht auf Bösartigkeit, sollte eine operative Entfernung erfolgen.

Milchgangspapillom: Die warzenähnliche Wucherung in Milchgängen nahe der Brustwarze ist gutartig und tritt meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Oft sondert die Brustwarze Flüssigkeit ab, manchmal auch Blut. Papillome sind harmlos, lassen sich aber oft nur schwer von bösartigen Tumoren unterscheiden und werden daher generell operativ entfernt.

Mastitis: Bei der Entzündung der Brustdrüse ist die Brust meist rot und geschwollen. Manchmal tritt eitriges Sekret aus der Brustwarze aus. Auch Abzesse können sich bilden. Die sogenannte Mastitis puerperalis betrifft bis zu neun Prozent aller stillenden Mütter und wird meist durch eine bakterielle Infektion verursacht. Doch auch außerhalb der Stillzeit kann eine Brustdrüsenentzündung auftreten (Mastitis nonpuerperalis) und in seltenen Fällen auch chronisch werden. Die Therapie erfolgt mit Antibiotika. Um ein Karzinom sicher auszuschließen, kann eine Mammographie sinnvoll sein.

Mastodynie: Hormonell bedingtes Brustspannen betrifft rund 40 bis 60 Prozent aller Frauen – typischerweise in der Zeit zwischen dem Eisprung und dem Beginn der Regelblutung oder im Rahmen der Wechseljahre. Ursache ist eine Verschiebung des hormonellen Gleichgewichts, durch die zu wenig Progesteron in das Brustgewebe gelangt. Der so entstehende Östrogenüberschuss verursacht Wassereinlagerungen. Die Brust ist dadurch heiß, gespannt und druckempfindlich. Mit Einsetzen der Menstruation wird die Gewebeflüssigkeit nach und nach ausgeschwemmt, der Druck lässt nach. Die von Ärzten am häufigsten1 verordnete Therapie zur Linderung von Mastodynie ist eine äußerliche lokale Behandlung mit einem Progesteron-Gel. Das Gel wird direkt auf die Brust aufgetragen. Es hat einen wohltuenden kühlenden Effekt, zieht schnell ein und klebt nicht.

Mastopathie: Beim Abtasten der Brust lassen sich etwa kirschkerngroße und verschiebbare Knötchen erfühlen. Selten sondern die Brustwarzen auch Flüssigkeit ab. Die Mastopathie tritt immer beidseitig auf. Kurz vor Einsetzen der Regel kommt es zu Brustschmerzen, die oft auch in die Achselhöhlen ausstrahlen. Verantwortlich ist ein relativer Östrogen-Überschuss. Man unterscheidet zwischen zystischer, fibröser und einer Mischform, der sogenannten fibröszystischen Mastopathie. Zwischen 35 und 55 Jahren ist fast jede Frau von solchen Veränderungen der Brust betroffen, die mit Einsetzen der Wechseljahre enden. Zur Linderung von Brustspannen und -schmerzen ist ein auf die Brust aufzutragendes Progesteron-Gel das Mittel der Wahl. Über 80 Prozent der Ärzte schätzen einer Studie zufolge die Wirksamkeit als sehr gut und gut ein.1

Selbst ist die Frau – eine App hilft

Veränderungen der Brust sind so rasch wie möglich vom Frauenarzt abzuklären. Deshalb sollten Frauen regelmäßig jeden Monat ihre Brust abtasten. Der beste Zeitpunkt dafür ist circa eine Woche nach Einsetzen der letzten Menstruation. Ist der Zyklus durch die Wechseljahre unregelmäßig oder nicht mehr vorhanden, sollte die Selbstuntersuchung an einem festen Tag im Monat durchgeführt werden. Die App „Monatliche Selbstuntersuchung der Brust“ der Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin (ehemals DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin) erläutert die richtige Technik und erinnert an die fällige Selbstuntersuchung. Die App für iOS und Android kann kostenlos im App Store von iTunes und Google heruntergeladen werden.

Weitere Tipps finden sich unter www.hormontherapie-wechseljahre.de

Quellen:

  1. Praxisumfrage 2014 zur Mastodynie in der gynäkologischen Praxis im Auftrag der Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin (ehemals DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin)