Monatliche Selbstuntersuchung der Brust

Monatliche Selbstuntersuchung der Brust

Veränderungen frühzeitig ertasten

Für viele Frauen ein Schreckgespenst: Brustkrebs. Tatsächlich handelt es sich dabei mit rund 32 Prozent1 um die häufigste weibliche Krebsart. Oft gilt: Je früher eine Erkrankung festgestellt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Zwar übernehmen die gesetzlichen Kassen eine Reihe von Vorsorgeuntersuchungen – Frauenärzte raten ihren Patientinnen dennoch ergänzend zu einer regelmäßigen Selbstuntersuchung.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen zur Vorsorge bei Frauen ab 30 einmal jährlich eine Tastuntersuchung beim Arzt. Zusätzlich können Frauen als IGEL-Leistung einen Vorsorge-Ultraschall in Anspruch nehmen. Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre ein sogenanntes Mammografie-Screening, bei dem in einer speziellen Vorrichtung die Brüste geröntgt werden. Sind bestimmte medizinische Voraussetzungen erfüllt – etwa eine hohe familiäre Vorbelastung – bezahlen manche gesetzliche Kassen in Einzelfällen auch einen Gentest, der Aufschluss über das Brustkrebsrisiko einer Patientin gibt.

Der Frauenarzt macht vor, wie es geht

Bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung ab 30 fragt der Frauenarzt nach Veränderungen der Brust aber auch der Haut. Er tastet die Brüste und die Achselhöhlen ab. Zudem erklärt er die einzelnen Untersuchungsschritte und gibt Hinweise, wie die Tastuntersuchung der Brust selbst durchgeführt werden kann. Diese sollte regelmäßig einmal im Monat erfolgen – am besten etwa eine Woche nach Einsetzen der Menstruation oder, wenn durch die Wechseljahre der Zyklus unregelmäßig oder nicht mehr vorhanden ist, an einem festen Tag im Monat. Ein Vermerk im Kalender kann dabei helfen, den Termin nicht zu vergessen.

Auf Tuchfühlung gehen – aber richtig

Für die Durchführung der Selbstuntersuchung sollten sich Frauen etwas Zeit nehmen. Einige grundlegende Hinweise:
►Im Stehen und im Liegen tasten. Die Brust sollte zunächst im Spiegel mit über Kopf angehobenen Armen von vorne, aber auch von der Seite in Augenschein genommen werden: Sind Haut- oder Formveränderungen zu sehen? Dann die Brust im Stehen abtasten. Anschließend sollte man die Tastuntersuchung auf dem Rücken liegend wiederholen – so wird das Gewebe der Brustunterseite besser spürbar. Wichtig: Die Achselhöhlen gründlich mit einbeziehen und besonders auf die Lymphknoten achten!
►Den richtigen Ort wählen. Am besten funktioniert die Selbstuntersuchung unter der Dusche mit Duschgel. Im Trockenen „flutscht“ es mit einem Hautöl oder einer Creme deutlich besser. Etwaige Knötchen lassen sich so leichter erfühlen.
►Ein Gefühl für die Brust bekommen. Das heißt, nicht vordergründig nach Auffälligkeiten suchen, sondern die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Gewebe der Brust lenken. Nur so lässt sich im Laufe der Zeit beurteilen, ob sich etwas verändert hat.
►Fingerspitzengefühl entwickeln. Um die verschiedenen Strukturen des Binde- und Drüsengewebes wahrnehmen zu können, empfiehlt es sich, die Brust mit unterschiedlichen Druckstärken der Fingerspitzen abzutasten.
►Nicht erschrecken. Vor allem bei jungen Frauen ist das Drüsengewebe noch sehr ausgeprägt. Dieses fühlt sich beim Abtasten knotiger an als das übrige glatte Brustgewebe. Auch können nach einer Erkältung oder anderen Infektion unter Umständen die Lymphknoten in den Achselhöhlen etwas vergrößert sein. Das ist kein Grund zur Panik, sollte zur Sicherheit aber lieber medizinisch abgeklärt werden.
►Den Frauenarzt fragen. Im Zweifelsfall die eigene Tastmethode vom Gynäkologen überprüfen lassen – so macht man es mit Sicherheit richtig!
►Selbstuntersuchungs-App nutzen. Die App „Monatliche Selbstuntersuchung der Brust“ für iOS und Android kann kostenlos im App Store heruntergeladen werden. Klare Grafiken veranschaulichen den Ablauf der Selbstuntersuchung, eine Reminder-Funktion erinnert an die fällige Untersuchung. Zudem enthält die App wichtige Informationen zum Thema Brustgesundheit.

Es hat sich etwas verändert – und nun?

Bei einigen Veränderungen ist so rasch wie möglich ein Gynäkologe aufzusuchen. Dazu gehören unter anderem neu aufgetretene Verhärtungen, Knoten von über einem Zentimeter Größe in der Achselhöhle, Einziehungen der Brustwarzen bzw. der Haut sowie Hautveränderungen der Brustwarze oder des Warzenvorhofes. Auch wenn die Brustwarzen Sekret absondern oder eine Brust plötzlich gerötet ist und juckt, ist dies ein Fall für den Frauenarzt.

Gut zu wissen: Brustspannen meist harmlos

Rund 40 bis 60 Prozent aller Frauen leiden regelmäßig unter schmerzhaftem Brustspannen. Dieses ist meist hormonell bedingt – etwa durch den Zyklus oder die Wechseljahre. Durch ein hormonelles Ungleichgewicht gelangt zu wenig Progesteron in das Brustgewebe, es kommt zu Wassereinlagerungen und Spannungsschmerzen. Wenngleich die Beschwerden meist harmlos sind, sollten betroffene Frauen einen Frauenarzt konsultieren. Er kann nicht nur eine Erkrankung ausschließen und damit für Beruhigung sorgen, sondern auch eine Therapie zur Linderung der Beschwerden verordnen. Für mehr als 80 Prozent der Ärzte ist dabei ein lokales Progesteron-Gel das Mittel der Wahl.2 Das wohltuend kühlende Gel wird direkt auf die Haut der schmerzempfindlichen Brust aufgetragen, zieht schnell ein und klebt nicht.

Weitere Tipps finden sich unter www.hormontherapie-wechseljahre.de

Quellen:

  1. „Krebs in Deutschland“, Robert Koch-Institut/Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V., Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 8. Ausgabe, 2012.
  2. Praxisumfrage 2014 zur Mastodynie in der gynäkologischen Praxis im Auftrag der Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin (ehemals DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin)